Mit Gold wurde die Idee der Kooperation belohnt. Nachdem die U16 Volleyballerinnen des TuS Bersenbrück die Bezirksmeisterschaft in Bad Laer für sich entscheiden konnten, stand das Ziel fest, jetzt auch die Nordwestdeutschen Meisterschaften zu gewinnen, um einmal die deutschen Meisterschaften zu erreichen. Ihr eigener Kader war top, aber zu dünn besetzt um bei krankheits- oder verletzungsbedingten Ausfällen weiter spielen zu können. So kam die Idee aus dem Sommer wieder auf den Tisch: Sechs Osnabrückerinnen wechselten in der Jugend zum TuS Bersenbrück, die beiden Trainer Thomas Kuschel und Tim Strangmann nutzten die Weihnachtspause für die Organisation und bereiteten die Mannschaft mit viel Herzblut von Anfang Januar bis zu den Meisterschaften am letzten Wochenende auf eben diese vor und formten sie zu einem Team.
Bei den Nordwestdeutschen Meisterschaften in Lohne-Wietmarschen konnten in der Vorrunde am Samstag die beiden Teams von VT Südharz und Raspo Lathen klar mit 2:0 geschlagen werden. Als Gruppensieger ging es noch am ersten Tag in der Zwischenrunde gegen einen der Top-Favoriten aus Bremen. Das Team von TV Eiche Horn wurde allerdings von den starken Aufschlägen und Angriffen der Spielerinnen aus dem Osnabrücker Land überrascht und hatte das Nachsehen. Hier zeigte sich, dass bereits nach so kurzer Zeit eine echte Einheit aus beiden Mannschaften entstanden war. Nach einem 25:20 im ersten Satz spielten sich die Mädchen in einen Rausch und durch das starke Aufschlagspiel und hervorragende Angriffsaktionen wurden die Bremer im zweiten Satz mit 25:10 sehr deutlich besiegt.
Auch die beiden weiteren Zwischenrundenspiele gegen den starken Oldenburger TB und FC 47 Leschede wurden am nächsten Tag mit 2:0 gewonnen. Hier zeigte es sich, dass das Team immer wieder auf eine starke Bank zurückgreifen konnte. Im Halbfinale traf man dann auf einen alten Bekannten aus der eigenen Region, den SV Bad Laer, der von Trainer Stefan Bertelsmann immer wieder hervorragend eingestellt und letztlich bei diesem Turnier mit dem dritten Platz belohnt wurde.
Das Halbfinale gewann die Mannschaft des TuS Bersenbrück mit 2:0. In diesem Spiel zeigte sich der Vorteil des Zusammenschlusses: Während Bad Laer auf dem Weg durch das Turnier schon viel Kraft aufwenden musste, konnten die Bersenbrückerinnen und Neu-Bersenbrückerinnen immer wieder durch Spielerwechsel Kräfte sparen. Im anderen Halbfinale setzt sich Eiche Horn in einer hitzigen Partie gegen den Gastgeber Union Lohne durch.
Das Finale musste unbedingt gewonnen werden, da sich nur die erstplatzierte Mannschaft für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren würde. Die Bremer mit Zuzahlreichen Kaderspielerinnen hatten die deutliche Niederlage vom Vortag noch in den Köpfen und wollten eine Revanche. Aber auch im erweiterten Team Bersenbrück befinden sich zahlreiche Kaderspielerinnen, die gegen das Team ihrer Kadertrainerin Britta Richter mit viel Entschlossenheit ankämpften. Im ersten Satz knüpften die Mädchen aus Bersenbrück und Osnabrück nahtlos an die Leistung vom Vortag an und zeigten, dass sie den Titel unbedingt gewinnen wollten. Von zahlreichen Fans aus Bersenbrück und Osnabrück angefeuert, führte eine konzentrierte Leistung zum 25:10. Alle eingesetzten Spielerinnen waren extrem fokussiert und punkteten von allen Positionen aus. Auch von der Team-Bank gab es die beste Unterstützung. Im zweiten Satz steigerten sich die Bremer allerdings und gingen insbesondere im Aufschlagspiel noch mehr Risiko ein. Nach einem zwischenzeitlichen Rückstand von 13:17 ging es in die Crunchtime des zweiten Satzes. Trotz des Rückstandes blieb das Team ruhig und besonnen und holte auf. Gegen Ende des Satzes konnte man wieder herankommen und zum 23:23 ausgleichen. Kurz darauf stand die Halle - Matchball. Gleich den ersten verwandelten die Bersenbrückerinnen durch einen angeschlagenen Block und sicherten sich so den Titel als Nordwestdeutscher Meister.
Die Freude kannte keine Grenzen. Überglücklich lagen sich Trainer, Spielerinnen und Fans in den Armen und freuen sich auf die Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin im Mai. Wieder einmal Werbung für den deutschen Volleyball- schlussendlich siegten die Bersenbrückerinnen ohne auch nur einen Satz abzugeben, was für ein grandioses Ergebnis! Das Turnier bot den zahlreich angereisten Zuschauern Volleyball auf sehr hohem Niveau. Sehr viele spannende, knappe Spiele, die das generell hohe Leistungsvermögen gerade der Spielerinnen aus dem Bereich Weser-Ems herausstellten. Union Lohne war dabei ein super Ausrichter, der mit personell hohem Aufwand, viel Dekoration und einem super Catering für das leibliche Wohl der Zuschauer sorgte und dem Ganzen einen sehr feierlichen Rahmen gab. Selbst Profi Stefan Bertelsmann aus Bad Laer bescheinigte den Ausrichtern eine Goldmedaille für die perfekt durchgeführten Meisterschaften.
Zum Team der Nordwestdeutsche Meisterinnen gehören:
Josefine Rauf 32, Wiebke Schwafert 2, Lilly Pecorilli 11, Leonie Kröger 6, Marisa Westerheide de Sousa 14, Johanna Saft 16, Franziska Heil 3, Charlotte Berelsmann 5, Marlene Wurst 9, Jasmin Grimmut 5, Johanna Garthaus 12, Rieke Bohnenkamp 33, Elisa Klinaku 7 und Caroline Rauf 4
Die Aufnahme zeigt die siegreichen U-16 Mädchen mit den Trainern Thomas Kuschel (1. v. li.) vom TuS Bersenbrück und Tim Strangmann (1. v. re.) vom VC Osnabrück.
Text: Claudia Pecorilli, Thomas Kuschel, Tim Strangmann
Foto: Claudia Pecorilli